Tunnelkunst als Chance gelebter Demokratie

Am 7. Juli 2014 gehen Meldungen durch die Presse, dass der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link die Ausführung eines Kunstprojekts für die Ruhrtriennale 2014 überraschend gestoppt hat. Es geht um die begehbare Installation „Totlast“ des Raumkünstlers Gregor Schneider. Für seine Vorgehensweise und Begründung erntet der OB weit über die Stadtgrenzen hinaus harsche Kritik. Die Duisburger PIRATEN sehen in der aktuellen Aufregung aber auch eine Chance für gelebte Demokratie.

OB Sören Link ist unter anderem Kuratoriumsvorsitzender des Lehmbruck Museums und war daher von Beginn an in die Planungen eingeweiht. Seine Begründung für den kurzfristige Stopp: >>Duisburg ist noch nicht reif für ein Kunstwerk, dem Verwirrungs- und Paniksituationen immanent sind.<<

OB Link bezieht sich damit auf die Loveparade-Katastrophe vom 24. Juli 2010. Nach seiner Ansicht erzeugt die Rauminstallation negative Assoziationen mit diesem Ereignis. Während der gesamten Planungszeit ist das Projekt jedoch nie offen mit diesem Thema in Verbindung gebracht worden. Die Kritiker sprechen daher ganz hart von Zensur und empfinden die Entscheidung des OB als unerträgliche Bevormundung.

Offensichtlich hat Sören Link das Kunstprojekt gestoppt, weil er sich als OB um das Wohlergehen der Menschen in Duisburg sorgt. Dies wird auch von ihm erwartet. Die Reaktionen auf den Projektstopp zeigen jedoch, dass er eine Fehlentscheidung getroffen hat. Sören Link hat nun die einmalige Chance, als OB unmittelbar auf die Menschen in seiner Stadt einzugehen und das Projekt wieder freizugeben.

Eine Fehlentscheidung zuzugeben und sie sogar zurückzunehmen ist keine Schmach, sondern zeugt von persönlicher Souveränität. Auch das wird von einem Oberbürgermeister erwartet. Die Duisburger PIRATEN fordern Sören Link daher auf, seine Entscheidung noch einmal zu überdenken.
Verantwortlich für diese Pressemitteilung:

Armin Wittrin
Pressesprecher
PIRATEN Partei Duisburg
Mobil: 0157-82254129
armin.wittrin@piratenpartei-duisburg.de

[Update 09.07.2014]
Das Online-Nachrichtenportal XTRANEWS hat eine Petition mit dem Titel „Duisburger Appell zur Freiheit der Kunst“ veröffentlicht. In diesem Appell wird OB Sören Link für den Stopp der Kunstinstallation noch einmal scharf kritisiert und zugleich aufgefordert, seine Entscheidung zu revidieren.

Die Petition ist offen und auf der Webseite von jedem unterzeichnet werden.

>> Duisburger Appell zur Freiheit der Kunst

Ein Kommentar

  1. 1

    […] die einzigen aus der Politik die Sören Link zum Überdenken aufgerufen haben sind die Piraten. Wenigsten die setzen sich für Kunstfreiheit ein. Dort erfuhr ich auch von diesem Appell zur […]

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